Nachruf zum Tode von Henning Fiehn

Ahrensburg, der 13. Januar 2009

– von Jürgen Dümmke – 

 

Am Donnerstag, den 8. Januar 2009 verstarb unerwartet mein langjähriger Schach- und Lauffreund Henning Fiehn. Henning sollte mit der Betriebsmannschaft „Zoll 3“ an diesem Donnerstag gegen die Mannschaft „Deutscher Ring 3“ ihren gemeinsamen Schachkampf austragen. Da aber die Mannschaft des Deutschen Rings unterbesetzt war, kam dieser Kampf nicht zur Austragung. Man spielte untereinander einige „freie Partien“ und plauderte noch miteinander.

 

Klaus Buhlmann und Wolfgang Wilke, welche ebenfalls für die Mannschaft „Zoll 3“ zum Einsatz kommen sollten, machten sich dann auf den Heimweg nach Großhansdorf. Henning fuhr mit seinem Auto zum Postamt am Hamburger Hauptbahnhof, um dort noch schnell ein Paket zum Versand zu bringen. Auf dem Weg zum „Cafeshop“ am Hauptbahnhof bekam Henning plötzlich einen Herzschlag auf der Gehwegpromenade. Passanten riefen sofort einen Krankenwagen, und man versuchte noch an Ort und Stelle, Henning zu reanimieren. Aber alle Kunst der Sanitäter war vergeblich. Henning konnte nicht mehr zum Leben erweckt werden.

 

Henning kenne ich seit 1968, wir nahmen beide am Pokalturnier des Rahlstedter Schachclubs teil. Henning bekleidete dort das Amt des zweiten Schachwarts nach Werner Voss. In den Jahren 1975 bis 1979 beteiligten sich Henning sowie die Schachfreunde Günter Hilbig, Hans Widmann, Peter Horn und ich an den Aufstiegskämpfen des Hamburger Schachverbandes im „Haus des Sports“ am Bahnhof Schlump. Bei diesen allseits beliebten Meisterschaftskämpfen durfte noch geraucht werden. Henning rauchte seine geliebte Zigarre, Hans Widmann seinen Zigarillo und Günter Hilbig und ich unsere Zigarette. Peter Horn war immer Nichtraucher. Die Raucher wurden von den Nichtrauchern toleriert.

 

Zum Laufsport stieß Henning meines Wissens im Jahre 1976. Wir trafen uns immer am Sonnabend beim „Lauftreff Hagen“ und hatten gemeinsam mit Armin und Ilse Hermann, Wilfried und Brigitte Ann, Dieter Maywald sowie Käthe und mir viel Spaß dabei. Bereits im Sommer 1976 bestritten Henning und ich unseren ersten Marathonlauf von Husum nach Bredstedt und zurück. Es war ein „Hitzelauf“, aber wir kamen beide nach einigen Gehpausen erschöpft im Ziel an.

 

Im 2. Marathonlauf am 11. September 1977, der uns auf derselben Wegstrecke von Husum nach Bredstedt führte, hatten wir bereits wesentlich mehr Kondition und Vorbereitung, so dass sich unsere Laufzeiten deutlich verbessert hatten. Bei unseren gemeinsamen Waldläufen, die der Vorbereitung zu unserem 2. Marathon in Husum galten, begleitete uns Hennings Hund „Toko“, ein Cocker Spaniel. Außerdem nahmen Henning, Armin, Ilse, Wilfried, Käthe und ich in den Jahren von 1977 bis 1980 stets am „Himmelfahrt-Volkslauf“ von Hoisbüttel teil.

 

Henning war im Beruf zeitlebens bis zu seiner Rente Vertreter für Herren-Oberbekleidung und belieferte die Textilgeschäfte in Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Neben Schach und Volkslauf war Henning ein sehr guter Skatspieler. Mit seiner Ehefrau Elisabeth zusammen gewann er viele Preise bei Skat-Turnieren. Auch mit seinem Freund Herbert König wurde regelmäßig, zuletzt noch am 22. Dezember 2008, einmal wöchentlich zu dritt Skat gedroschen.

 

Im Peter-Rantzau-Haus war Henning ein gern gesehener Gast bei den Schachsenioren. Henning kam immer etwas später, denn er hielt stets seinen Mittagsschlaf. Kam Henning dann durch die Tür herein, waren seine ersten Worte: „Ist noch Kaffee da?“ Gern spielte Henning mit seinem Sohn Jens oder auch mit Klaus Hilbig. Sie hatten in etwa die gleiche Spielstärke.

 

Henning wird uns allen, die ihn kannten, in guter Erinnerung bleiben, habe ich doch einen guten Freund verloren.

 

Jürgen Dümmke